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long time no hear....

Es hat eine geraume Zeit gedauert, bis hier wieder ein Eintrag erfolgt. Viel ist passiert und das Jahr 2023 war sehr arbeitsreich für Hund und Herrchen. In Summe und rückblickend betrachtet können wir mehr als zufrieden sein.


Als Erstlingsführer stellt man an sich natürlich gewisse Erwartungen und hat Ziele im Sinn, die nach Möglichkeit auch erreicht werden sollen. Unser Ziel war von Beginn an das Bestehen der VGP Prüfung, der Meisterprüfung für Jagdhunde.


Wie bereits vor der HZP Prüfung auch - deja vu - hat es mich gesundheitlich zwei Wochen vor der VGP dann noch arg gebeutelt. Erst gab es einmal Windpocken, ja das geht auch im Erwachsenenalter noch, gefolgt von einem zünftigen Hexenschuss streckten mich darnieder und die theoretisch erdachte Prüfungsvorbereitung war dahin. Na gut, dann eben Augen zu und durch.


Heidi wurde beim VZZP BW zur VGP Prüfung angemeldet und so ging es, nervös wie Hulle, nach St. Leon Rot zur Prüfung. Das Wärmepflaster im Rücken sorgte nicht gerade für zusätzlichen Wohlfühleffekt aber gut. Was muss, dass muss.


Mit meiner kleinen Französin starteten ein Deutsch Drahthaar, ein Deutsch Kurzhaar und ein Magyar Viszla zur Prüfung. Den Erstlingsführern, die diese Erfahrung erstmals erleben durften, stand ein langer und anstrengender Tag bevor....


Nach den Formalitäten, tadaaaa.... starteten wir mit dem Apport von Fuchs über Hindernis. Welch Freude für mich. Heidi mit knapp 15 kg und ein 3,5 kg schwerer Fuchs - die Kombination ja, sorgte mich seit Anbeginn unserer Ausbildung an. Gedanklich rechnete ich mit einem Streichergebnis, aber Kneifen gilt nicht. Also ran! Gespanntes Warten, wir waren No.3 an der Reihe die ersten freudigen und auch bedrückten Gesichter kamen zurück und wir mussten los. Ui, ein wahrlich beeindruckendes Hindernis stand vor uns im kleinen Wäldchen. Nun gut, Hund im Sitz zurückgelassen, den Fuchs in das Hindernis hineingelegt, wie zig Mal zuvor geübt, Leine los und "Apport!". Heidi schoss förmlich los, war hoch motiviert und wollte arbeiten, was zwei Wochen Zwangspause so alles ermöglichen. Herrchen schwor sich zudem: "Mund halten" - Heidi verschwand hinter dem Hindernis und tauchte mit Fuchs im Fang direkt wieder auf. Mit einem wahren Gewaltakt stemmte sie den Fuchs übers Hindernis, ließ ihn fallen, nahm direkt wieder auf und trug mir den Rotrock brav zu. Geschafft! und ich war baff.....


In diesem Stil ging es toujour weiter. Heidi lief wie eine gut geölte Maschine, Wasserarbeit, Feldarbeit, Schleppen, Vorstehen alles bravourös. Ja, den ein oder anderen Punkt haben wir liegen lassen, eine Französin setzt sich nun mal nicht gerne mit dem nassen Hintern in den Uferrand des Sees und wenn Herrchen nicht gscheit aufpasst.... Ein Punkt weniger, na ja das ist zu verschmerzen.


So ging der erste Tag schon mal gut rum und die anfängliche Anspannung lies nicht wirklich nach - es gab ja noch Tag No2....


Tag No2 ging, wie erwartet mit der Nachsuchenarbeit los. Dreimal ertönte der Hörnerklang im Wald um uns herum als Zeichen, dass die vor uns startenden Gespanne das gesuchte Stück gefunden hatten. Wir bildeten heute als No4 startend, den Abschluss. Nun denn. Ein stramm gespannter und gut in der Halsung liegender Hund der mit tiefer Nase den Waldboden bewand, ließen mich darauf vertrauen, dass wir richtig sind. Hier und da gab es für mich Bestätigung die den Richtern gemeldet werden konnte. Doch auch hier, wie schon so oft zuvor bei Übungen erlebt, hing der Riemen irgendwann durch, die Nase war oben und der Kopf meiner Hündin schaute umher. Stopp! kein Schritt weiter. Ich wartete ob Heidi sich wieder von selbst einbögeln würde, dies war nicht der Fall so entschied ich mich den Richtern zu signalisieren, dass ich zurückgreifen wollte. Gesagt getan, Heidi erstmal abgelegt und zur Ruhe kommen lassen. Dann an der letzten Bestätigung neu angesetzt und siehe da, die Dame biegt ab, der Riemen ist wieder gespannt und weiter ging es. Plötzlich standen wir am Stück und ein Riesen-Stein fiel mir vom Herzen, es war einfach unbeschreiblich. Die Glückwünsche der Richter, der Klang des Jagdhorns nahm ich mit Freuden auf.


Danach gab es noch Fussgehen im Stangenholz, Frei bei Fuß, Ablegen und Schussabgabe zu bewältigen. Das Herrchen manchmal auch etwas verpeilt sein kann zeigte sich an der letzten Disziplin. Folgen frei bei Fuß, Hund abgelegt habe ich mich weiter in den Bestand entfernt, die Flinte geladen, zwei Schuss abgegeben und.... ähm.... wo war nochmal mein Hund? Ich musste tatsächlich Heidi suchen, da ich es nicht mehr so ganz mit der Orientierung hatte :-)


Zurück bei den Prüfern war auch mir nun klar. Mission accomplished - VGP bestanden!


Der Prüfungstag ging damit auch zu Ende und in gemütlichem Ambiente erfolgte die Siegerehrung aller Gespanne. Das Ergebnis überraschte selbst mich dann doch sehr. MIt 320 Punkten, einem I. Preis auf der Übernachtfährte und als Suchensieger gingen wir somit aus der Prüfung. Was für ein Erfolg für uns, wer hätte das gedacht?!



Eine Schrotflinte und ein Prüfungszeugnis gebettet auf Tannengrün
Prüfungszeugnis VGP Schrotflinte Medaille


Den Ritterschlag gab es dann aber im persönlichen Gespräch am Tisch mit den Richtern. "Ihr wart wirklich ein hervorragendes Gespann und man hat gemerkt, dass ihr super harmoniert". Mehr kann man nicht erwarten. Eine tolle Rückmeldung.


Einen tollen Bericht nebst Bildern gibt es auf der nachfolgenden Homepage des VZZP Bw zu sehen: https://www.vzzp-bw.de/2023-1/2-halbjahr-2023/


Es grüßt mit Horrido!


Jens




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